Kompost
Kompost entsteht durch das gezielte Verrotten von organischem Material (z.B. Pflanzenreste, Laub, Grünschnitt). Die Rotte ist die Aktivität von Lebewesen, wie Mikroorganismen, Insekten und Regenwürmern. Ziel ist es, im naturnahen Garten einen geschlossenen Nährstoffkreislauf herzustellen. Die Kompostierung liefert Dünger, verbessert die Struktur des Bodens durch den Aufbau von Humus und fördert wichtige Bodenlebewesen. So wachsen robuste und gesunde Pflanzen.
Aufbau
Ein geeigneter Platz ist leicht zugänglich, in der Nähe der Beete, im Sommer halbschattig, im Winter sonnig, möglichst windgeschützt und hat natürlichen Erdboden. Für einen Garten mit 1000 m² ist mit 20-60 m² Kompostfläche rechnen. Durch einen planvollen Aufbau werden optimale Lebensbedingungen die Organismen geschaffen:
- Unterste Schicht: grobes Material (z.B. Strauchschnitt, Sonnenblumenstängel etc.) zur Belüftung
- Unterschiedliche Materialien zerkleinern und gründlich mischen. z.B. grüne und strohige, feuchte und trockene…
- Mischung in 20 cm hohen Schichten locker aufhäufen
- Dazwischen dünne Zwischenschichten einstreuen: halbverrotteter Kompost oder Gartenerde (zum Einbringen der Organismen!), Kalk, Gesteins- oder Tonmehl und wenn vorhanden Mist, Hornspäne, Brennnesseljauche o.ä.
- Breite von ca. 1,2 – 1,5 m, Höhe von 1 – 1,2 m
- Abdeckung: zum Schutz vor Sonne und Regen von allen Seiten 5 cm dick mit Stroh, langem Grasschnitt, Jutesäcken o.ä.
- Nach 4 – 6 Monaten: der Frischkompost ist fertig und zum Düngen von Starkzehrern und zum Mulchen geeignet
- Umsetzen: Das Umschichten nach einigen Monaten gleicht die unterschiedlichen Rottebedingungen am Rand und in der Mitte aus.
- Nach einem Jahren: der Reifekompost ist fertig und zum Düngen und als Substrat geeignet.
- Mit Durchwurfsieb die feine Erde von groben Bestandteilen trennen, die wieder auf den Haufen kommen
Material
Organisches Material sammeln. Küchenabfälle in einem geschlossenen Behälter aufbewahren.
- Kompostierbar sind: Obst- und Gemüsereste, Topfpflanzen, Kaffeesatz, getrocknete Eierschalen, Laub, Rasenschnitt, Unkraut (ohne Samen), unbedrucktes Papier, Haare, Federn, Hecken- und Strauchschnitt.
- Nicht auf den Kompost gehören: Wurzelunkräuter, Fleisch, Wurst, Textilien, Zigarettenkippen, Kunststoffe.
Neben dem Haufen gibt es weitere Kompostsysteme:
- Lattenkomposter: ein einfaches Holzgerüst, leicht selberzubauen, guter Luft-und Wasseraustausch.
- Komposter aus Drahtgitter: gibt es zu kaufen, guter Luft-und Wasseraustausch, stabil und haltbar.
- Schnellkompostbehälter: aus Kunststoff, benötigt wenig Platz, schlechter Wasseraustausch.
- Wurmkiste: für den Einsatz spezieller Regenwürmer; benötigt wenig Platz, ist schnell, fasst aber keine großen Mengen.
Pflege
Im Sommer den Kompost regelmäßig gießen und die Feuchtigkeit kontrollieren: Mit einem Holzstab hineinstechen und prüfen ob er feucht, aber nicht zu nass ist.
Stockt die Verrottung oder wurde der Haufen spät im Jahr aufgesetzt, sollte er im Frühling umgesetzt werden.
Entsteht Fäulnis, weil der Haufen zu nass und dicht ist, wird er auseinandergezogen, damit er abtrocknet, und locker neu aufgesetzt.
Quellen:
Das große Biogarten-Buch. Andrea Heistinger und Arche Noah. 2013. Löwenzahn Studienverlag
Kompost, Erde, Düngung „Der gesunde Gartenboden Pflanzenernährung und Düngepraxis“. Robert Sulzberger. 2003. BVL Verlagsgemeinschaft mbH München
Einmaleins des Bio-Gärtnerns. Marie-Luise Kreuter. 1983. BVL Verlag
www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_30_kompostierung_hygiene.pdf
www.kompost.de
www.gartenfreunde.de