Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Mulch im Beet ©GRÜNE LIGA Berlin

Mulch

Mulchen heißt, die Bodenoberfläche abzudecken. Vorbild ist die Natur: Im Wald „mulchen“ sich die Bäume mit ihrem eigenen Laub. Im naturnahen Garten wird organisches Material als Mulch zwischen den Pflanzen in den Beeten verteilt. Dies schützt den Boden und spart Arbeit. Der Boden wird vor Erosion, also dem wegspülen oder –wehen, geschützt. Der Mulch hält die Bodenoberfläche feucht, so dass die Bodenlebewesen gut arbeiten können. Regenwürmer ziehen das Material in den Boden, Humus entsteht. Die Mulchschicht verringert das Wachstum von Unkraut.

Aufbau

  • Material je nach Einsatzzweck auswählen.
  • Im Frühjahr nicht sofort mulchen, damit die Bodenoberfläche sich erwärmen kann und die Bodenlebewesen aktiv werden. Das gilt vor allem für schweren Boden.
  • Nach der Aussaat oder dem Setzen warten bis die Pflänzchen 10 cm hoch sind, dann rundherum mulchen.
  • Das Material ca. 5 – 7 cm hoch locker verteilen.
  • Die Mulchschicht sollte nicht zu dick und feucht sein, sonst werden Schnecken gefördert.
  • Je nach Material, Dicke und Witterung wird die Mulchschicht z.T. in wenigen Wochen abgebaut.
  • Leere Gemüsebeete, auf denen keine Gründüngung wächst, werden über den Winter mit Mulch abgedeckt. Das gleiche gilt für Baumscheiben und unter Sträuchern und Stauden.
  • Eine besondere Art des „Mulchens“ ist die Flächenkompostierung: ganzjährig wird sämtliches organisches Material auf dem Gartenboden verteilt, statt einen Komposthaufen anzulegen.

Material

Grünes, frisches Material wird schnell zersetzt und liefert dabei zusätzliche Nährstoffe. Braunes, holziges bzw. strohiges Material bleibt lange erhalten und liefert keine zusätzlichen Nährstoffe, denn um dieses Material zu zersetzen müssen die Mikroorganismen Nährstoffe verbrauchen.

  • Gründüngung: liefert viel Mulchmaterial im Herbst und Frühjahr
  • Rasenschnitt: antrocknen lassen; nur ca. 3 cm hoch ausbringen; für Gemüse (besonders Starkzehrer), Baumscheiben, Sträucher
  • Pflanzenreste: Blätter und Strünke von Kulturpflanzen kleinschneiden und vor Ort verteilen
  • Unkraut: beim Jäten liegen lassen, nähstoffreiche Pflanzen wie Brennnessel ausbringen
  • „Mulchbildner“: Stauden wie Beinwell, Meerrettich oder Rhabarber liefern große Blätter zur Bodenabdeckung
  • Kräuter: können abschreckende Effekte auf Schädlinge haben (Mischkultur)
  • Laub: im Herbst ausbringen oder zusammenharken und im nächsten Jahr verwenden; für Gemüsebeete, Baumscheiben und Sträucher; besonders geeignetes Laub: Obstbäumen, Ahorn, Linde, Weide, Esche, Haselnuss und Erle; schlecht zersetzbar sind z.B. Walnussblätter
  • Stroh: für Erdbeeren, da es Verschmutzung und Fäulnis der Früchte verhindert; es ist schwer zersetzbar und darf nur einige Monate auf einer Fläche verbleiben
  • Rindenmulch: kann aus nicht nachhaltiger Herkunft stammen (z.B. Tropenhölzer), ist schwer zersetzbar und kann den Boden übersäuern; nur für Gehölze, Wegen o.ä.
  • Nicht verwenden: Teile von kranken Kulturpflanzen, Unkräuter mit Samen, Wurzelunkräuter, Material dass mit Pestiziden o.ä. belastet ist.

Pflege

Das Mulchen spart mehr Arbeit ein, als es verursacht. Es muss weniger gegossen oder gehackt werden. Die Ernte wird zum Teil erleichtert.

Quellen:
Das große Biogartenbuch. Andrea Heistinger, Arche Noah. 2013. Löwenzahn Verlag
Kompost, Erde, Düngung – Der gesunde Gartenboden Pflanzenernährung und Düngepraxis. Robert Sulzberger. 2003. BVL Verlag
Natur sucht Garten – 35 Ideen für nachhaltiges Gärtnern. Heike Boomgaarden, Bärbel Oftring und Werner Ollig. 2011. Ulmer Verlag