Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Hosenbiene nistet in sandigem Boden ©Carola Vahldiek - stock.adobe.com

Sandarium

Drei Viertel aller Wildbienenarten, die in Deutschland vorkommen, nisten im Boden und an sandigen Hängen. Ein Sandarium dient ihnen, solitären Wespen und anderen Insekten als Nistgelegenheit. Es ist damit eine gute Ergänzung zum verbreiteten Insektenhotel. Auch andere Tiere tummeln sich gern auf dem Sandarium. Eidechsen nutzen die Fläche beispielsweise zum Sonnenbaden.

Aufbau

Vereinfacht gesagt, ist ein Sandarium eine Fläche, die aus Sand besteht. Die Sandfläche sollte an einem sonnigen und regengeschützten Standort angelegt werden. Horizontale und leicht geneigte Flächen sind gleichermaßen geeignet.

  • Horizontales Sandarium: Auf einer Grundfläche von mindestens 50 x 50 cm den Boden ca. 30 cm tief ausheben und die entstandene Grube mit Sand auffüllen. Nach oben kann der Sand aufgehäuft sein. Die Ränder können durch eine Einfassung mit Steinen und/oder eine geeignete Bepflanzung gesichert werden.
  •  Geneigtes Sandarium: Auch an einer Schräge, kann das Sandarium angelegt werden, dann sollte es zum Schutz gegen Wind- und Wassererosion an Rück- und Seitenwände mit Steinen abgestützt bzw. eingefasst werden. Anschließend wird die Stelle mit einem Sand-Lehm-Gemisch verfüllt.

Material

Bei horizontalen Sandarien sollte (ungewaschener) Sand mit mittlerer Körnung verwendet werden, der gut zusammenhält. Bei geneigten Flächen empfiehlt es sich ein Gemisch aus Sand und Lehm zu verwenden, um eine bessere Stabilität zu erreichen. Als Einfassungen eignen sich Steine aller Art. Die Fläche kann auch mit Totholz umrandet oder dekoriert werden. Für eine lückige Bepflanzung empfehlen sich Arten, die an magere Sandböden angepasst sind, wie die Sandgrasnelke.

Aufwand/Pflege

Beim Sandarium sollte lediglich darauf geachtet werden, dass kein zu dichter Bewuchs entsteht. Sollten sich zu viele Pflanzen ansiedeln, müssen sie vorsichtig entfernt werden. Noch wichtiger als die Anlage eines Sandariums ist der Erhalt natürlicher offener Bodenstellen und Sandflächen. Nisten Wildbienen in Wegfugen oder lückigen Rasenstellen sollten sie geduldet werden und auf eine Bodenbearbeitung verzichtet werden.

Quellen:
Ideenbuch Nützlingshotels für Igel, Vögel, Käfer & Co. Markus Gastl. 2015. Ulmer Verlag
wildes-gartenglueck.blogspot.com