Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Torfabbau © Aurelien - stock.adobe.com

Torf

Torf wird als Rohstoff abgebaut und vor allem in der Pflanzenindustrie und im Gartenbau verwendet. Dies liegt an seinen Eigenschaften: das Material ist leicht, faserig und locker, sodass Luft und Wasser gut an die Wurzeln der Pflanzen gelangen. Zudem sind die Abbau- und Produktionskosten sehr gering sind.

Torf ist ein organisches Sediment, das sich nur in Mooren bildet. Pflanzenreste im Garten- oder Waldboden werden schnell zu Humus abgebaut. Das Moor ist mit Wasser gesättigt, was die Zersetzung hemmt. Deshalb sammelt sich das organische Material an. So wächst das Moor ganz langsam in die Höhe: In einem Jahr kommt etwa ein Millimeter Torf hinzu.

Auswirkungen der Torfnutzung

Der Abbau von Torf setzt eine Entwässerung der Hochmoore voraus. In Deutschland sind bereits 95% der Moore entwässert und zerstört worden, vor allem um die Flächen landwirtschaftlich zu nutzen. Im Baltikum und in Skandinavien wird Torf immer noch in riesigen Mengen abgebaut und als Heizmaterial oder billige Blumenerde genutzt. Die Verwendung von Torf ist nicht nachhaltig denn:

  • In einem Hektar Moorboden können 2 – 4 t Kohlenstoffdioxid (CO2) gespeichert werden. Das Trockenlegen führt zur Freisetzung von riesigen Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases.
  • Wichtige Wasserspeicher gehen verloren.
  • Der Abbau hinterlässt zerstörte Landschaften.
  • Die Biodiversität wird bedroht, seltene Tier- und Pflanzenarten stehen vor dem Aussterben.
  • Für das Abstechen von einem Meter Torf waren 1000 Jahre Pflanzenwachstum notwendig. Eine neue Torfschicht kann sich nur unendlich langsam bilden.

Alternativen

Bodenverbesserung: Die Eigenschaften von Torf machen ihn ohnehin ungeeignet für die Verbesserung des Gartenbodens, denn er ist nährstoffarm, meist sauer und enthält keine Bodenlebewesen. Ganz im Gegensatz zum Kompost, der in keinem Garten fehlen darf und den natürlichen Nährstoffkreislauf schließt.

Blumenerde: Für den Einsatz als Blumenerde sind torffreie Alternativen erhältlich. Diese setzen sich meist aus Kompost, Rindenhumus oder Holz- und Kokosfasern zusammen. Man kann stattdessen auch den eigenen Gartenkompost verwenden.

Anzuchterde: Für das Vorziehen von Jungpflanzen ist eine nährstoffarme, lockere Anzuchterde notwendig. Deshalb sollte man nicht normale Blumenerde oder frischen Kompost verwenden. Spezielle Anzuchterden kann man auch in der torffreien Variante kaufen. Oder man stellt sie selber her, indem man seinen eigenen reifen Kompost mit Gartenerde und etwas Sand mischt. Um Pilzkrankheiten an Jungpflanzen zu vermeiden den Kompost vorher bei 150 °C eine halbe Stunde im Ofen sterilisieren.

Der Verzicht auf Torf ist Natur-, Klima- und Hochwasserschutz!


Quellen:
www.nabu.de
www.bund.net
www.lbv.de
www.gartenfreunde.de