Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Schorf an Apfelfrucht. Foto © Pflanzenschutzamt Berlin

Schorf

an Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pfirsichen

Die mit Schorf befallenen Blätter weisen runde, samtige, olivgrüne Flecken auf, die später schwarzbraun werden. Die Flecken trocknen aus, bei starkem Befall fallen die Blätter ab. An Trieben entstehen Pusteln, die Rinde reißt auf. Im Sommer infiziert der Pilz die Früchte, an denen sich runde, dunkle „Höcker“ bilden. Die Schale wird rau und rissig. Die Früchte sind essbar, aber schlecht lagerfähig. Im Lager kann es zu Spätschorf kommen.

Biologie

Schorf ist eine wirtsspezifische Pilzkrankheit, die bei Äpfeln (Venturia inaequalis) und Birnen (Venturia pirina), selten bei Kirschen und Pfirsichen, auftritt.

Der Erreger überwintert auf abgefallenem Laub oder nicht verholzten Trieben (Birnen). Im Frühjahr werden die Sporen bei Regen ausgeschleudert, durch den Wind verbreitet und infizieren nasse Blätter. Im Sommer infiziert der Pilz auch die Früchte.

Anbauempfehlungen

  • Passender, windoffener, luftiger und sonniger Standort.
  • Bäume mit ausreichenden Abständen pflanzen.
  • Widerstandsfähige Sorten wählen:

Apfel: u.a. Boskoop, Spartan, Pinova, Rote Sternrenette, James Grieve, Berlepsch, Bramley’s Seedling, Hajeks Muskatrenette, Mio, Florina, Topaz, Rubinola

Birne: u.a. David, Hortensia, Uta, Bosc’s Flaschenbirne, Gellerts Butterbirne, Conférence

 

Abwehr

Kulturführung

  • Baumschnitt zum Auslichten der Krone.
  • Kranke Blätter frühzeitig aufsammeln und vernichten oder im Inneren des Komposthaufens kompostieren (Heißrotte!).
  • Auf der Baumscheibe Gründüngung sähen und diese regelmäßig mulchen oder die Baumscheibe mit Kompost bedecken und darauf mit Stroh, Heu oder Grasschnitt mulchen.
  • Gefährdete Bäume regelmäßig vor und nach der Blüte mit Tonerde-Präparaten spritzen.

Nützliche Pflanzen

  • Ab dem zeitigen Frühjahr Blätter regelmäßig mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen.
  • Zur allgemeinen Stärkung Blätter mit Brennnesseljauche, Algenmehl, Algenextrakten oder Bentonit spritzen.
  • Schnittlauch auf Baumscheiben pflanzen.
  • Nach dem Laubfall Brennnesseljauche über den Boden spritzen um die schnelle Verrottung zu fördern.

Nützlinge

Regenwürmer ziehen abgefallene Blätter in den Boden und beseitigen damit die Sporenquellen. Sie werden durch eine ganzjährige Mulchschicht begünstigt.

 

 

Quellen:
Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag

Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
Natur im Garten: „Nützlinge im Garten – Lassen Sie die fleißigen Helfer für sich arbeiten. Land Niederösterreich. 2012
www.oekolandbau.de
www.hortipendium.de