Rüsselkäfer
an Rhododendron, Kirschlorbeer, Eibe, Beerenobst, Kübelpflanzen, Erbsen, Bohnen, Erdbeeren
Dickmaulrüssler fressen nachts an Blättern, typischerweise halbkreis- oder buchtenförmig, ihre Larven fressen an Wurzeln. Betroffen sind Zierpflanzen und Beerenobst. Blattrandkäfer fressen ebenfalls bogenförmig Löcher in Blätter, bevorzugt bei Erbsen, Bohnen und Erdbeeren. Die Larven nagen an Wurzeln und an den typischen Wurzelknöllchen der Hülsenfrüchte (Leguminosen).
Biologie
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus spp.) sind braun bis schwarz, selten gelb, und haben einen kräftigen Rüssel. Sowohl Larven als auch Käfer überwintern in der Erde. Ende Mai bis Ende Juni beginnen die etwa 1 cm großen Jungkäfer nachts an Blättern zu fressen. Aus den Eiern, die sie in die Erde legen, schlüpfen von August bis Oktober c-förmig gebogene Larven, die an den Wurzeln fressen.
Ähnlich sehen die Blattrandkäfer (Sitona spp.) aus, die zusätzlich helle und dunkle Streifen auf der Flügeldecke haben. Sie sind ab Ende März im Kleewuchs von Wiesen aktiv und schädigen danach Pflanzen wie Erbsen, Bohnen und Erdbeeren.
Anbauempfehlungen
- Fruchtfolge einhalten.
- Vorsicht mit Pflanzsubstraten z.B. für Kübelpflanzen: Es können Dickmaulrüsslerlarven eingeschleppt werden.
- Zur Vermeidung von Blattrandkäfern in Erdbeeren keine Erbsen daneben pflanzen.
Abwehr
Kulturführung
- Häufig Hacken, um die Entwicklung der Larven zu stören.
- Den Boden um welke Pflanzen herum nach Larven absuchen und erwachsene Käfer nachts mit der Taschenlampe absammeln (Mai-Juni).
Nützliche Pflanzen
- Rainfarn- oder Wermuttee auf die Blätter spritzen.
- Gegen die Larven der Käfer den Tee auf den Boden und auf die freigelegten Wurzelballen gießen.
- Flammendes Käthchen als Fangpflanze für den Dickmaulrüssler neben betroffene Kulturen pflanzen, um die Käfer leichter einsammeln zu können.
- Die Entwicklung der Jungpflanzen fördern z.B. mit Brennesseljauchedüngung oder Algenextrakt.
Nützlinge
Spitzmaus, Igel, Erdkröte, Laufkäfer, Tausendfüßler und Spinnen vertilgen die Rüsselkäfer.
Spezielle Nematoden (Heterorhabditis megidis) werden als natürliche
Gegenspieler verkauft und töten die Larven der Dickmaulrüssler.
Quellen:
Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
www.oekolandbau.de
www.hortipendium.de