Schwebfliegen
Etwa 100 Schwebfliegenarten haben räuberisch lebende Larven. Sie zählen zu den wichtigsten Gegenspielern von Blattläusen. Eine Larve verspeist bis zu 700 Blattläuse bis zu ihrer Verpuppung. Außerdem stehen Blattwespenlarven, Schildläuse und Spinnmilben auf ihrem Speiseplan. Da die Eier sehr früh im Jahr gelegt werden, bekämpfen die Larven zeitig die ersten Blattläuse und dämmen ihre Vermehrung effektiv ein. Winterschwebfliegenlarven werden im Gewächshaus gezielt als biologische Schädlingsbekämpfer eingesetzt. Auf stark behaarten Pflanzen wie Tomaten oder Gurken können sich die Larven nicht gut fortbewegen.
Biologie
In Deutschland leben etwa 450 Schwebfliegenarten. Artspezifisch treten zahlreiche Formen und Musterungen des Hinterleibes auf, oft in knalligem gelb. Im Gegensatz zu den ähnlich aussehenden Bienen und Wespen kann die Schwebfliege (Syrphidae) nicht stechen, sondern täuscht ihre Feinde nur. Typisch ist ihr Zick-Zack-Flug und kolibriartiges Stehen in der Luft. Die erwachsenen Tiere sind aber ebenfalls wichtige Pflanzenbestäuber.
Häufig im Garten anzutreffen ist die Hainschwebfliege oder Winterschwebfliege Episyrphusbalteatus, die im Winter Richtung Süden über die Alpen zieht. In wärmeren Lagen überwintern die Weibchen jedoch und beginnen sehr früh mit der Eiablage. Ebenfalls häufig tritt die Große Schwebfliege Syrphus ribesii auf, die ihren Lateinischen Namen auf Grund ihre Vorliebe zur Nähe von Johannisbeersträuchern erhalten hat.
Die Eier sind weiß und nur 1 mm groß. Aus ihnen schlüpfen nach wenigen Tagen die beinlosen, tropfenförmigen Larven. Je nach Art sind sie weißlich durchscheinend, grün-gelblich bis bräunlichen. Es treten mehrere Generationen im Jahr auf.
Lebensraum
Gärten mit einer Vielzahl an Strukturen stellen den Schwebfliegen ausreichende Überwinterungsmöglichkeiten und Verstecke in Wildstrauchhecken, Mauerspalten (Trockensteinmauer) und Gehölzen bereit.
Nahrungsquelle
Um den blattlausfressenden Arten nicht die Nahrung zu nehmen, im Frühjahr keine Spritzbrühen einsetzen (auch keine natürlichen), sondern abwarten bis sich die Nützlingspopulation etabliert. Die Larven reagieren sehr empfindlich auf Pestizide.
Ausgewachsene Schwebfliegen nehmen Blütennektar, Pollen und Honigtau zu sich. Anziehend wirken heimische Blühpflanzen z.B. in Blumenwiesen, Blühstreifen oder Stauden– und Kräuterbeeten. Beliebt sind:
- Doldenblütler wie Kerbel, Dill, Wilde Möhre
- Korbblütler wie Ringelblume, Margerite, Flockenblume, Aster, Sonnenhut – vor allem gelbe Korbblütler sind anziehend
- Hasel und Weide, die im Frühjahr bereits blühen
Quellen:
Natur im Garten: „Nützlinge im Garten – Lassen Sie die fleißigen Helfer für sich arbeiten“. Land Niederösterreich. 2012
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 2001. BLV Verlag