Vögel
Heimische Vogelarten finden durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume, großflächiger Monokulturen und versiegelter Flächen immer weniger Nahrung und Nistmöglichkeiten. Selbst der Bestand häufiger Kulturfolgerarten wie Spatz oder Schwalbe sinkt kontinuierlich. Naturnahe Gärten helfen Amsel, Drossel, Fink und Star. Diese wiederum erfreuen die Menschen mit ihrem schönen Gesang, dem bunten Gefieder und ihrem Hunger auf Insekten.
Viele Vogelarten fressen Insekten, die im Garten Schäden verursachen. Beispielsweise jagen Kohlmeisen im Sommer Raupen (z.B. vom Apfelwickler oder Frostspanner), Schmetterlinge, Blattläuse, Schildläuse und Wanzen. Schätzungsweise 35 -75 kg Insekten werden pro Jahr von einem Meisenpaar vertilgt.
Buntspechte fressen Raupen und Larven und picken überwinternde Schädlinge aus der Rinde.
Raubvögel wie der Turmfalke oder die Waldohreule erbeuten Kleinnager, wie Wühlmäuse.
Einige Singvögel wie Stare, Tauben oder Krähen gehen auch an Beeren und Obst oder fressen die Saat oder junge Sämlinge. Hier kann das Abdecken mit Netzen helfen. Abschreckend wirkt auch das Aufhängen von reflektierenden Flächen wie Alu-Deckeln von Joghurtbechern oder CDs. Die Ernteverluste werden durch den großen Nutzen von Vögeln wieder gut gemacht.
Lebensraum
Vögel brauchen vielfältige Verstecke und Nistmöglichkeiten. Diese finden Höhlenbrüter wie Meise, Gartenrotschwanz, Trauerfliegenschnäpper und Star in hohlen Stämmen (Totholz) oder Nistkästen. In Nischen von Gebäuden oder Trockenmauern brüten Zaunkönig, Rotkehlchen oder Hausrotschwanz. Über Wildstrauchhecken freuen sich Amsel, Grünfink, Hänfling oder Gartengrasmücke, die versteckt im Gestrüpp ihren Nachwuchs aufziehen. Auch Totholzhecken und Reisighaufen bieten Unterschlupf. Mit Kletterpflanzen bewachsene Wände ziehen Spatzen magisch an. Vorsicht bei Bodenbrütern in Beet oder Blumenwiese – besser spät mähen.
Zum Trinken und Baden dient eine Vogeltränke oder ein Gartenteich. Tränken müssen sauber gehalten und regelmäßig befüllt werden. Eine offene Sandstelle lockt Spatzen an, die ihr Gefieder beim Sandbaden pflegen. Schwalben brauchen zum Nestbau Lehmpfützen.
Nahrungsquellen
Nahrungsgrundlage zahlreicher Vogelarten sind Insekten, die sie in Blumenwiesen, am Komposthaufen, in einer blühenden Wildstrauchhecke oder an Trockenmauern finden.
Heimische Sträucher tragen zudem nahrhafte Früchte: Der Gemeine Wachholder bietet Nahrung für 43 Vogelarten – der Chinesische Wacholder nur für eine einzige. Unterholz mit einer Streuschicht fördert Kleinstlebewesen. Deshalb keine Laubsauger verwenden. Samenstände von Stauden, die über den Winter stehen bleiben, sind Futterquellen für Arten wie den Stieglitz. An zapfentragende Nadelgehölze können Arten wie der Fichtenkreuzschnäbel vorkommen.
Fütterung
Eine Winterfütterung hat allgemein positive Wirkung. Dabei ist zu beachten, dass die begonnene Fütterung nicht unterbrochen werden darf, da die Vögel sich auf diese Energiequelle verlassen und sehr schnell verhungern können. Der Futterplatz sollte sicher gegen Fressfeinde und immer sauber sein, Futterspender sind hygienischer und pflegeleichter als Futterhäuschen. Für Körnerfresser Sonnenblumenkerne und grobe Körner anbieten, für Weichfutterfresser Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst. Vorsicht bei billigem Futter aus dem Baumarkt: Es kann unliebsame Pflanzensamen z.B. von Ambrosia enthalten. Fett-Samen-Mischungen können in Form von Meisenknödeln oder –ringen aufgehangen werden. Keine Essensreste oder Brot verfüttern.
Schutz vor Katzen
- Katzenabwehrgürtel oder ein aufgeschnittener Plastiktopf um den Stamm verhindern das Hochklettern an Bäumen.
- Dornige Büsche für die Wildstrauchhecke wählen.
- Der Harfenstrauch riecht nur für Katzen unangenehm und kann in der Nähe von Nistplätzen gepflanzt werden.
- Futtersäulen oder Nisthöhlen mit einem Haken 2 m über dem Boden an einen Ast hängen oder an einer Fassade anbringen.
- Futterhäuschen und Vogeltränken 2 m vom nächsten Gebüsch entfernt aufstellen.
Quellen:
www.gartenfreunde.de
www.wildvogelhilfe.org
www.ndr.de/ratgeber/garten/Mit-Pflanzen-Gartenvoegeln-Lebensraum-bieten-,singvoegel104.html
www.nabu.de