Räuberische Gallmücken
Die räuberisch lebenden Gallmücken und ihrer Larven vertilgen verschiedene Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben. Die beide Arten Aphidoletes aphidimyza und Feltiella acarisuga werden gezielt gezüchtet und als biologischer Pflanzenschutz im Gemüse- und Zierpflanzenanbau eingesetzt. Weitere räuberische Arten vertilgen Blattflöhe und Milben.
Biologie
In Deutschland kommen etwa 700 Gallmückenarten vor, unter denen einige nützliche Gartenhelfer zu finden sind. Aphidoletes aphidimyza kommt natürlich in Obstbäumen und Beerensträuchern vor. Die bis zu 2,5 mm großen Mücken legen ihre Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Die orangeroten Larven fressen sich 2 Wochen lang an den Blattläusen satt und verpuppen sich dann im Erdboden. Es treten mehrere Generationen pro Jahr auf. Die gelblichen bis orangenen Larven von Feltiella acarisuga fressen ca. 30 Spinnmilben (Cecidomyiidae) am Tag. Auch die nachtaktiven erwachsenen Tiere, gehen auf die Jagd.
Lebensraum
Die natürlich im Garten vorkommenden Arten werden durch Bodenbedeckung und Dauerbegrünung unter Obstbäumen gefördert. Hier finden sie Überwinterungsplätze. Das Ausbringen von Pestiziden vernichtet auch räuberische Gallmücken.
Der gezielte Einsatz als Nützling kann im Sommerhalbjahr erfolgen. Feltiella acarisuga wird im Gewächshaus, Aphidoletes aphidimyza auch im Freiland eingesetzt. Die Luftfeuchtigkeit im geschützten Anbau muss durch regelmäßiges Besprühen von Pflanzen und Boden hoch gehalten werden. In kleinen Gewächshäusern (<10 m²) oder Wintergärten ist das Ausbringen von räuberischen Gallmücken nicht empfehlenswert, da die Luftfeuchtigkeit oft zu niedrig ist.
Nahrungsquellen
Die erwachsenen Tiere ernähren sich auch vom Honigtau der Blattläuse oder von Nektar und Pollen. Darum brauchen sie das reiche Blütenangebot einer Blumenwiese, heimischer Stauden und Kräuter oder Blühstreifen.
Quellen:
Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
www.oekolandbau.de
www.hortipendium.de/