Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Marienkäferarten. Foto © Pflanzenschutzamt Berlin

Marienkäfer

Die Hälfte der Marienkäferarten ernährt sich ausschließlich von Blattläusen. Ein Siebenpunkt kann in seinem Leben bis zu 5.000 Blattläuse verspeisen. Darüber hinaus werden Schildläuse, Spinnmilben, Wanzen, Thripse, Käfer-, Blattwespen– und gelegentlich sogar Schmetterlingslarven verzehrt.

Der Schwarze Kugelmarienkäfer und seine Larven sind spezialisiert auf Spinnmilben, der Vierfleckige Kugel-Marienkäfer auf Wollschildläuse.

Die beiden gelben Arten Sechzehnfleckiger-Marienkäfer und Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer und ihre Larven fressen Echten Mehltau (Pilz) von den Blättern.

Biologie

Seinen Namen erhielt der Marienkäfer (Coccinellidae) wegen seiner großen Nützlichkeit. Als die Menschen beobachteten, dass es auf Feldern mit Marienkäfern bessere Ernten gab, konnte der kleine Glücksbringer nur in göttlichem Auftrag unterwegs sein und wurde nach der Jungfrau Maria benannt. 78 Marienkäferarten gibt es in Deutschland. Am bekanntesten ist der Siebenpunktmarienkäfer mit roter Färbung und schwarzen Punkten. Ebenso der Zweipunktmarienkäfer, der auch in der umgekehrten Farbkombination vorkommt. Im Frühjahr legen die Weibchen mehrere hundert gelbe Eier direkt in Blattlauskolonien ab. Die flinken Larven sind bläulich-schwarz mit seitlichen orangenen Flecken und Borsten-Büscheln. Darüber hinaus gibt es verschiedene Arten mit einer großen Vielfalt in Punktzahl (0, 2, 7, 10, 14, 22) und Färbung (gelb, braun, orange, rot, schwarz).

Der Asiatische Marienkäfer wurde in Europa als Nützling eingeführt und hat sich in der freien Natur verbreitet. Seine Färbung ist sehr variabel, oft hat er 19 Punkte. Er gilt mittlerweile als Schädling im Weinbau.

Lebensraum

Marienkäfer überwintern in trockenen Laubhaufen, unter einer Moosdecke, in Grasbüscheln, Steinhaufen, Totholz oder einer Wildstrauchhecke. Eine Mulchschicht aus Laub in den Staudenbeeten sollte bis Ende März liegen bleiben. Die Käfer verirren sich bei der Suche nach einem Winterquartier oft in menschliche Behausungen, man setzt sie dann einfach an eine geschützte Stelle im Garten oder außen am Gebäude um.

Nahrungsquellen

Wer Blattläuse im Frühjahr restlos beseitigt, entzieht den Marienkäfern und ihren weniger mobilen Larven die Lebensgrundlage. Auch sogenannte Schädlinge muss es im Garten geben, damit Nützlinge genügend Nahrung zum Überleben finden. Mit Blattlauskolonien an „Unkraut“ wie Melde wird eine gesunde Population der Marienkäfer unterstützt.

 

 

Quellen:
www.nabu.de
www.oekolandbau.de

www.gartenfreunde.de
www.hortipendium.de/
Fotos: Pflanzenschutzamt Berlin: Asiatischer Marienkäfer, Siebenpunkt-Marienkäfer bei der Paarung, Zwergmarienkäfer, Mehltaupilz fressender Marienkäfer, Marienkäferarten, Marienkäferlarven und Schwebfliegenlarve beim Fressen, Siebenpunkt-Marienkäferlarve, Zwergmarienkäfer, Asiatische Marienkäferlarve
CC BY-SA 2.5 James Lindsey’s Ecology of Commanster Site: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Coccinella.7-punctata.adult.jpg

CC-BY-SA-2.5 Olaf Leillinger: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Psyllobora.vigintiduopunctata.6920.jpg und https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Psyllobora.vigintiduopunctata.6921.larva.jpg
CC-by-sa 2.0 Holger Gröschl: www.naturspektrum.de: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zweipunkt_(Adalia_bipunctata).jpg&filetimestamp=20060518090412&
CC-BY-SA-2.0 Gilles San Martin:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stethorus_punctillum2.jpg

CC BY-SA 3.0 Alvesgaspar: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ladybird_May_2008-1.jpg