Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Vielfältige Kürbissorten ©Gabriele Brechter-Bohl

Sorten

Sortenwahl
Neben den Kriterien Farbe, Form, Geschmack, Ertrag, Erntezeitpunkt und Lagerfähigkeit ist es vor allem wichtig den Gartenstandort zu berücksichtigen. Ist der Boden schwer oder leicht? Ist das Wetter trocken oder feucht, mild oder kühl? Die Sortenbeschreibung gibt Auskunft über die Ansprüche und Eigenschaften der Sorte. Und mit einer geschickten Auswahl kann sogar Schädlingsbefall und Krankheiten vorgebeugt werden:

  • Resistente Sorten sind immun gegenüber bestimmten Schaderregern und werden nicht befallen.
  • Tolerante Sorten sind zwar nicht immun, aber halten einen Befall gut aus, weshalb der Schaden meist gering bleibt.
  • Widerstandsfähig oder robust heißt, die Sorte ist weniger anfällig. Sie hat Eigenschaften, die ihr dabei helfen, weniger stark befallen zu werden. Robustheit kann auch bedeuten, dass die Pflanze mit (bestimmten) schwierigen Bedingungen gut zu Recht kommt (z.B. Kälte oder Trockenheit) ohne Schaden zu nehmen.
  • Das Sortenspektrum reicht von sehr früh bis sehr spät, d.h. diese Sorten sind für einen bestimmten Pflanz- oder Saatzeitpunkt optimiert. Schädlinge und Krankheiten, die nur zu bestimmten Zeiten auftreten, können dadurch umgangen werden.
  • Bei Zierpflanzen und Gehölzen einheimische Arten bevorzugen, idealerweise Wildformen. Sie sind nicht nur besser angepasst sondern dienen auch Nützlingen.
  • Sortenempfehlungen geben z.B. die Gartenakademien der Bundesländer, Gartenverbände oder -bücher.

Saatgutkauf

  • Vereine und Initiativen, die sich für den Erhalt alter Sorten einsetzen, geben Saatgut gegen eine Spende ab. Die Lokalsorten sind besonders gut an ihre Herkunftsregionen angepasst. Gleiches gilt für Obstgehölze.
  • Ökologisch erzeugtes Saatgut wird ohne Pestizideinsatz hergestellt und ist meist samenfest, also für die eigene Saatgutvermehrung geeignet. Öko-Saatgut und -Jungpflanzen werden im Frühjahr auch in Bio-Läden oder auf Märkten angeboten.
  • In vielen Städten und Gemeinden finden im Frühjahr Saatgut- und Pflanzentauschmärkte statt auf denen Gärtner_innen überzählige Jungpflanzen und Saatgut untereinander tauschen.
  • Beim Kauf von Pflanzen im Baumarkt oder Gartencenter ist es wahrscheinlich, dass diese mit Pestiziden behandelt wurden. Bei Saatgut darauf achten, dass es nicht mit chemischen Stoffen pilliert oder gebeizt wurde.

Auswahl von Saatgutquellen im Internet:

Gemüse und  Co. – Erhalt alter Sorten

Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. * Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.grünerTigerARCHE NOAHGenbänkle * ProSpecieRara

Gemüse und Co. – ökologisch und samenfest

Dreschflegel GbR * Bingenheimer Saatgut AG * Samenbau-Nordost-Kooperative GbR * bio-saatgut * Kräuterei * Samenfest * Bioland Hof Jeebel * Keimzelle * Syringa Kräutergärtnerei

Blumen und Wildstauden

Übersicht: Mitgliedsbetriebe Naturgarten e.V. * Hof Berg-Garten * Pflanzen-Vielfalt * naturasamen * Kräuter- und Wildpflanzen-Gärtnerei Strickler

Sträucher, Bäume und Obstgehölze

Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt * Bioland-Baumschule PFLANZLUST * Ahornblatt GmbH* Baumschule Walsetal

Pflanzentauschbörsen

tauschgarten.de * saatgut-tauschen.de * Interessengemeinschaft lebendige Vielfalt * Kampagne für Saatgut-Soveränität* Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.


Quellen:
Handbuch Bio-Gemüse – Sortenvielfalt für den eigenen Garten. Andrea Heistinger, Arche Noah. 2010. Ulmer Verlag

www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/2103.pdf
Sortenempfehlungen (http://www.gartenakademien.de/)