Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Pfirsichbaum © GRÜNE LIGA Berlin

Obstbaumpflege

Obstbäume werden geschnitten, damit Licht und Luft in die Krone gelangen. Dies beugt Pilzkrankheiten vor. Zudem verbessern sich Ertrag und Fruchtqualität, da nicht zu viele Früchte angesetzt werden. Immer planvoll schneiden – weniger ist mehr!

Baumschnitt

  • Pflanzschnitt: Erster Schnitt nach dem Pflanzen. Um den Mitteltrieb drei oder vier Leitäste stehen lassen. Diese um ein Drittel kürzen, direkt über einer nach außen zeigenden Knospe. Die Äste sollten auf gleicher Höhe enden und im Winkel von 45°zum Stamm stehen. Dadurch wächst die Krone als Pyramide – unten breit und nach oben spitz. Zwetschgen können mehr Leitäste haben. Bei Marille oder Pfirsich den Mitteltrieb entfernen.
  • Erziehungsschnitt: Form der Jungbäume durch jährlichen Rückschnitt entwickeln. Langtriebe (Wasserschosser), Konkurrenztriebe und Stammausschläge entfernen. Zuwachs der Leitäste um ein Viertel kürzen. Seitenäste kürzen. Mitteltrieb ausdünnen.
  • Erhaltungsschnitt: Gut erzogene Obstbäumen alle 3-5 Jahre in Form schneiden und auslichten.
  • Winterschnitt: Schnittmaßnahmen zur Formung der Krone im Winter an frostfreien, trockenen Tagen durchführen – üblich bei Apfel und Birne.
  • Sommerschnitt: Entfernen von Langtrieben (Wasserschosser) im Juni. Stark austreibende Jungbäume Mitte Juli – Mitte August schneiden um Wachstum zu bremsen. Kirschen und Marillen nach der Ernte schneiden.

Es gilt:

  • Starker Rückschnitt und Winterschnitt: im nächsten Jahr starkes Wachstum, weniger Blüten, weniger aber größere Früchte.
  • Leichter Rückschnitt und Sommerschnitt: im nächsten Jahr schwächeres Wachstum, viele Blüten, mehr aber kleinere Früchte.

Stammanstrich

Um Risse im Stamm durch Temperaturschwankungen im Winter zu vermeiden – vor allem bei Aprikose, Pfirsich und Kirsche – den Stamm mit Kalk, Lehm oder einer Mischung daraus hell anstreichen. Zusätzlich wirkt der Anstrich vorbeugend gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge.

  • Rinde mit einer Drahtbürste reinigen.
  • Gleiche Mengen Kalk und Lehm/Tonmehl mit Wasser und Zusätzen zu einem dickflüssigen Brei verrühren oder fertigen Bio-Baumanstrich verwenden.
  • Gesundende Zusätze: Kuhfladen, pflanzliche Brühen, Jauchen, Tees z.B. Ackerschachtelhalm, Rainfarn.
  • Im Spätherbst vor frostfreien Tagen mit Malerquast oder Handfeger auf den Stamm bis zur Verzweigung auftragen. Wenn nötig im Winter erneuern.

Austriebspritzung/Winterspritzung

An frostfreien Tagen während der Vegetationsruhe oder vor der Blüte (März) kann mit Paraffinöl oder Rapsöl gegen überwinternde Spinnmilben und Schildläuse (Läuse an Gehölzen) gespritzt werden. Wegen der eingeschränkten Wirksamkeit und negativem Einfluss auf Raubmilben kann darauf getrost verzichtet werden.

 

Quellen:
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
Das große Biogarten-Buch. Andrea Heistinger und Arche Noah. 2013. Löwenzahn Studienverlag
www.gartenfreunde.de
www.nabu.de