Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Mischkultur. Foto © GRÜNE LIGA Berlin

Mischkultur

In der Natur wächst meist alles bunt durcheinander. Das gut gedeihende Chaos ist Vorbild für eine deutlich systematischere Vielfalt: die Mischkultur. Generationen alte Erfahrungen und die Wissenschaft haben gezeigt, dass Kulturpflanzen, die im selben Beet oder in unmittelbarer Nähe zu einander wachsen, sich gegenseitig positiv oder negativ beeinflussen, z.B. unterirdisch durch Wurzelausscheidungen und überirdisch durch ätherische Öle.

Nutzen

Der gezielte Anbau von „guten Nachbarinnen“ hat sich bewährt, um die Entwicklung der Pflanzen zu fördern. So entwickelt sich das Gemüse kräftig und gesund. Einige Kombinationen wirken sogar vorbeugend gegen Schädlinge und Krankheiten. Außerdem werden durch Mischkultur Platz und Nährstoffe im Beet optimal ausgenutzt und ein positives Mikroklima entsteht.

Anbauempfehlungen

Für das ganze Gartenjahr wird im Voraus eine räumliche und zeitliche Planung erstellt. Hilfreich sind Tabellen mit bewährten Pflanzenkombinationen (siehe unten). Dabei darf natürlich die Fruchtfolge nicht vergessen werden. Es können Tief- und Flachwurzler kombiniert werden, ebenso wie Stark- und Schwachzehrer. Wenn die frühreifen Gemüse abgeerntet sind, bekommen die später reifenden Gemüse Platz um sich auszubreiten. Deshalb wird das zuletzt reifende Gemüse am Besten in der Beetmitte gepflanzt. Der frei werdende Platz kann auch für eine Nachpflanzung genutzt werden. Das kann z.B. Gründünger sein, der wertvolles Mulchmaterial liefert. Es ist zudem hilfreich die Beete zu skizzieren, damit man den Überblick behält.

 

Bewährte Anbaukombinationen:

Pflanze Helferpflanzen Gute Nachbarn Schlechte Nachbarn
Buschbohnen Bohnenkraut: Randpflanzung gegen Schwarze Läuse
Kamille: Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten
Kohl, Kohlrabi, Salat, Rote Beete, Sellerie, Erdbeeren Zwiebel, Lauch, Knoblauch, Erbsen, Fenchel
Erbsen Kamille: Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten Möhren, Dill, Gurken, Zucchini, Salat, Fenchel, Kohlrabi, Kohl Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel, Lauch,
Erdbeeren Knoblauch/Zwiebeln: als Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten Salat, Spinat  Kohl
Kartoffeln Targetes, Phacelia oder Meerrettich: gegen den Kartoffelkäfer Kohl, Kapuzinerkresse, Kamille, Kümmel, Buschbohnen, Dicke Bohnen, Spinat, Mais Erbsen, Gurken, Kürbis, Rote Bete, Sellerie, Sonnenblume, Tomaten, Zwiebel
Kohl Tomaten, Beifuß, Dill oder Pfefferminze: hält Kohlweißlinge fern Sellerie, Mangold, Rote Beete, Spinat, Salat, Lauch, Erbsen, Dill, Kümmel, Erbsen, Endivien Erdbeeren, Knoblauch, Zwiebel, Senfsaat
Möhren Zwiebeln, Lauch oder Schnittlauch: gegen die Möhrenfliege Salat, Mangold, Radieschen, Dill Rote Bete, Pfefferminze
Petersilie Targetes: gegen Nematoden Gurken, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln Salat
Salat Kerbel: fördert das Wachstum Fast alle Gemüse Petersilie, Sellerie
Spinat Alle Gemüsearten Rote Beete
Tomaten Petersilie, Kapuzinerkresse, Buschbohnen, Kohl, Sellerie, Salat, Lauch, Spinat Erbsen, Fenchel, Kartoffeln
Zwiebel Möhren: gegen Zwiebelfliege Rote Beete, Salat, Erdbeeren, Dill, Bohnenkraut Bohnen, Erbsen, Kohl

 

 

Quellen:
Das große Bio-Gartenbuch. Andrea Heistinger und  Verein Arche Noah. 6. Auflage 2016. Löwenzahn Verlag
Schwester Christas Mischkultur – Im Einklang mit der Natur gärtnern. Jutta Langheineken, Christa Weinrich. 2016. Ulmer Verlag

Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
Biologischer Pflanzenschutz – Naturgemäße Abwehr von Schädlingen und Krankheiten. Marie-Luise Kreuter. 1982