Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Kartoffelkäfer © Volodymyr - stock.adobe.com

Kartoffelkäfer

an Kartoffeln, Tomaten, Auberginen

Die Larven des Kartoffelkäfers fressen an den Blättern der Kartoffelpflanzen und können sie komplett kahl fressen. Durch den frühzeitigen Verlust der Blätter, geht der Kartoffelertrag zurück.

Biologie

Der etwa 1 cm große Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) hat einen kugeligen gelben Körper mit zehn dunklen Längsstreifen. Er überwintert tief im Boden und taucht ab April auf. Der Kartoffelkäfer frisst etwa 2 Wochen an den jungen Kartoffeltrieben bevor er sich paart. Die Weibchen legen an die Blattunterseiten längliche gelb-orange Eier ab, aus denen die rötlichen Larven mit dunklem Kopf schlüpfen. Nachdem sich die Larven im Boden verpuppt haben, schlüpft die neue Käfergeneration ab Mitte Juli und frisst noch einmal für 2 – 3 Wochen, bevor sie sich zum Überwintern wieder in den Boden begibt. Gelegentlich sind auch andere Nachtschattengewächse wie Tomaten und Auberginen betroffen.

Anbauempfehlungen

  • Düngung mit angerottetem Mist oder Kompost reduziert den Befall gegenüber mineralischem Dünger.
  • Kulturschutznetze oder Vliese vor dem Auftreten der Käfer anbringen, um die Eiablage zu verhindern. Sie müssen dicht schließen.

 

Abwehr

Kulturführung

  • Regelmäßige Kontrolle ab der Löwenzahnblüte:  Absammeln von Käfern, Larven und Eigelegen um den Bestand zu dezimieren.
  • Larven mehrmals mit Algen- oder Gesteinsmehl bestäuben, vor allem an der Blattunterseite.
  • Biologisches Pflanzenschutzmittel auf Basis von Neem wirken nur auf junge Larven.

Nützliche Pflanzen

  • Die Pflanzen mit Brennnesseljauche oder Algenprodukten kräftigen.
  • Mit Farnkraut mulchen oder Farnkrautbrühe spritzen.
  • Eine hilfreiche Mischkultur ist Phacelia:  zwei Wochen vor den Kartoffeln um das Kartoffelbeet herum aussähen. Auch Tagetes zwischen den Reihen und Meerrettich um das Beet sollen die Käfer abschrecken.

Nützlinge

Laufkäfer, Raupenfliegen, Kröten, Vögel (Star und Amsel), Kleinsäugetiere, Eidechsen, Raubwanzen

 

Quellen:
Das große Bio-Gartenbuch. Andrea Heistinger, Verein Arche Noah. 6. Auflage 2016. Löwenzahnverlag

Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
www.oekolandbau.de
www.hortipendium.de