Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Wildstrauch-HeckeWildstrauch-Hecke. Foto ©GRÜNE LIGA Berlin

Hecke aus Wildsträuchern

Eine Hecke kann mehr sein als Sichtschutz zu Nachbars Garten! Exotische Ziergehölze werden oft gewählt, weil sie interessant blühen oder besonders dicht wachsen. Aber sie bieten der Tierwelt keinen Nahrungs- und Lebensraum. Dabei kann eine ökologisch wertvolle Hecke ebenso schön sein.

Nutzen

Eine Hecke aus heimischen Wildsträuchern und Wildrosen bietet das ganze Jahr über Blüten, Beeren und Unterschlupf für eine Vielzahl von Nützlingen und seltenen Arten. Gefördert werden u.a.

  • Vögel wie Neuntöter, Goldammer, Garten- und Mönchsgrasmücke
  • Bestäuber wie Wildbienen und Hummeln
  • Insekten wie Schwebfliege, Schlupfwespe und Laufkäfer
  • Schmetterlinge und Nachtfalter
  • Säugetiere wie Igel, Eichhörnchen und Spitzmaus
  • Amphibien und Reptilien

Aufbau

Freiwachsende Wildstrauchhecken können groß werden. In der Stadt sind 3 m Platz in der Breite ideal, bei einem Abstand von 1,5 m zum Zaun. Aber auch schmalere Hecken sind möglich. Wer zu wenig Platz für eine freiwachsende Hecke hat, kann mit einzelnen Sträuchern in Staudenpflanzungen den Nützlingen im Garten eine Futterquelle bieten. Empfehlenswert sind kleinwüchsige Arten, die bis 3 m hoch wachsen und im Abstand von 1,5 – 3 m leicht versetzt zu einander gepflanzt werden. Breit -und hochwachsende Arten werden gemischt angeordnet.

Der beste Pflanzzeitpunkt ist der Herbst, damit die Gehölze gut anwachsen bevor die im Frühjahr austreiben.

Material/ Pflanzen

Beliebte Sträucher für verschiedene Tierarten sind beispielsweise

  • für Insekten und Schmetterlingen: Weißdorn, Wildrosen, Schlehe, Salweide, Gemeiner Schneeball, Holunder, Kreuzdorn und Faulbaum
  • für Vögel: Vogelbeere, Traubenholunder, Berberitze, Weißdorn und Vogelkirsche als Futterstrauch und dorniges Gestrüpp z.B. von Wildrosen als Nistplatz
  • für Säugetiere: Hagebutte, Hasel, Hartriegel
  • für Mensch und Tier: Himbeere, Brombeere und Johannisbeere.

Auf Wildsträucher und –rosen spezialisierte Betriebe beraten bei der Auswahl und planen komplette Anpflanzungen.

Aufwand/Pflege

Die freiwachsende Hecke ist wenig aufwändig in der Pflege. Bei zu groß werdenden Sträuchern lange Trieb entfernen. Werden Sträucher unten kahl, kann man sie auf Stock zurückschneiden, also radikal kürzen. Nie die ganze Hecke auf einmal zurückschneiden und keinen Schnitt in der Brutzeit der Vögel (1. März bis 15. September) durchführen. Falllaub und Totholz unter der Hecke ist ein wertvoller Rückzugsraum für Nützlinge. Lediglich unerwünschte Sämlinge von Bäumen und Sträuchern sollten jährlich entfernt werden.

Quellen und Informationen:
www.naturgarten.org/service/publikationen/naturgaerten-anlegen/wildrosen-und-wildstrauchhecke.html
hamburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/garten/gartentipps/05228.html
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
Fotos: Wilde Hecke mit Hagebutte, Früchte einer wilden Rose und Blühende Wildrose,