Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Boden ©Khotcharak - stock.adobe.com

Boden

Boden besteht zum größten Teil aus mineralischen Partikeln, die bei der Verwitterung der Erdkruste entstehen. Die Poren zwischen den Partikeln sind mit Luft und Wasser gefüllt. Hinzu kommt die organische Substanz, die sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen, Humus, Wurzeln, Bodenlebewesen wie Mikroorganismen und Regenwürmern zusammensetzt. Die Bodenlebewesen bewirken, dass aus mineralischem Substrat und Humus eine krümelige Struktur entsteht. Sie ist die Grundlage dafür, dass Pflanzen den Boden durchwurzeln und sich mit Nährstoffen und Wasser versorgen können.

Bodenarten

Bodenarten werden anhand der verschieden groben Bodenpartikel (Körnung) unterschieden. Sie bieten unterschiedliche Anbaubedingungen, die bei Düngung, Bodenbearbeitung und Gießen berücksichtigt werden müssen. Die Bodenart kann bestimmt werden, indem man eine kleine Kugel feuchten Bodens in der Hand zu einer „Wurst“ ausrollt. Leichter, sandiger Boden lässt sich nicht ausrollen. Schwerer Boden kann dünn, Lehmboden bleistiftdick und leicht brüchig ausgerollt werden.

Leichter Boden besteht vor allem aus Sand. Dieser ist körnig und deshalb schön locker, gut durchwurzelbar und leicht zu bearbeiten. Er erwärmt sich im Frühjahr schnell. Nachteil ist, dass er Wasser schlecht speichern kann und Nährstoffe schnell ausgespült werden. Er wird durch organisches Material (z.B. Kompost) und Tonminerale verbessert.

Schwerer Boden besteht vor allem aus feinem Ton. Dieser kann Wasser und Nährstoffe gut speichern. Dafür wird er schnell zu dicht und fest komprimiert, Wasser staut sich und es kommt wenig Luft in den Boden. Im Frühjahr bleibt er lange kalt. Er wird durch Sand, Gründüngung und organisches Material verbessert.

Mittelschwerer Boden ist ein sandiger Lehmboden, d.h. eine Mischung von groben und feinen Bodenpartikeln (Sand, Schluff, Ton). Er eignet sich optimal fürs Gärtnern.

Wer gut in Pflanzenbestimmung ist, kann mithilfe von Zeigerpflanzen Rückschlüsse auf Bodeneigenschaften treffen.

Bodenfruchtbarkeit

Nährstoffarmer, sandiger Boden eignet sich zwar nicht
gut für ein Gemüsebeet, ist aber für viele Wildpflanzen
ideal. Es ist in diesem Fall nicht nötig ihn zu verbessern. Im Gegenteil: will man beispielsweise eine Blumenwiese oder einen Steingarten anlegen, sollte besonders nährstoffreicher Boden zuerst abgemagert werden.

Ein fruchtbarer Gartenboden für den Anbau von Kulturpflanzen ist – abhängig von der Bodenart – locker, lässt sich gut bearbeiten, speichert Wasser und führt Luft zu. Zudem hat er einen hohen Humusgehalt mit aktiven Bodenlebewesen. Gefördert wird er durch:

Bodenbearbeitung

Das Umgraben, also das Wenden des Bodens, ist nicht nur anstrengend sondern bringt auch die Bodenlebewesen durcheinander. Stattdessen im Frühjahr den Oberboden mit einem Sauzahn oder Kul­tivator lockern und organisches Material oberflächlich einarbeiten. Nur bei sehr schwerem, festem Boden kann Umgraben sinnvoll sein, damit er über den Winter vom Frost zerkrümelt wird. Regelmäßiges oberflächliches Lockern von Frühjahr bis Herbst belüftet, verringert die Verdunstung und setzt Nährstoffe frei. Hierfür eignen sich Grabegabel, Hacke oder Grubber.

Wird der Gartenboden richtig behandelt, kann er verbessert und fruchtbarer gemacht werden. Bei unbedachter Nutzung und Bearbeitung kann er aber auch leicht ausgelaugt und zerstört werden.


Quellen:
Das große Biogarten-Buch. Andrea Heistinger, Arche Noah. 6. Auflage 2016. Löwenzahnverlag
Kompost, Erde, Düngung – Der gesunde Gartenboden, Pflanzenernährung und Düngepraxis vpn Robert Sulzberg. 2003. BLV Verlag
http://hypersoil.uni-muenster.de