Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Kräuselkrankheit an Pfirsich © Vadym Zaitsev - stock.adobe.com

Kräuselkrankheit

an Pfirsichen, Nektarinen

Die Blätter von Pfirsich- und Nektarinenbäumen werden blasig, auf der Oberseite gekräuselt und zeigen gelbe Flecken. Später verfärben sie sich rötlich, vertrocknen und fallen ab. Junge Triebe wachsen verkrüppelt und verdreht. Der Baum wird geschwächt.

Biologie

Die Kräuselkrankheit (Taphrina deformans) ist eine Pilzkrankheit, die sehr früh im Jahr an Pfirsich- und Nektarinenbäumen auftritt. Der Pilz überwintert an Knospen, Zweigen und Rinde. Er verbreitet sich im Frühjahr durch Wind und Regen. Die Infektion findet bei feuchtem Wetter und Temperaturen zwischen 10 und 16 °C statt. Der Pilz gelangt über die Blattknospen in das Gewebe.

Anbauempfehlungen

  • Warmen, windoffenen, regengeschützten Standort wählen.
  • Im Herbst die Baumscheibe mit Kompost düngen und mit Mulch abdecken.

Sortenwahl:

  • Weißfleischige Sorten sind am widerstandfähigsten z.B. Alexander, Kernechter vom Vorgebirge/ Roter Ellerstädter, Früher Roter Ingelheimer, Rekord von Alfter, Benedicte, Amsden
  • Rotfleischige robuste Sorten: Roter Weinbergspfirsich/Peche de Vigne
  • Gelbfleischige Sorten sind besonders anfällig, Ausnahme: Dixired ist eine robuste Sorte


Abwehr

Kulturführung

  • Den Baum regelmäßig auslichten.
  • Befallen Blätter und Triebe sofort entfernen und entsorgen.
  • Fruchtmumien entfernen und entsorgen.
  • Vorbeugend die Äste mit einer Mischung aus Magermilch und Wasser (1:1) spritzen.

Nützliche Pflanze

  • Baumscheibe mit Knoblauch, Meerrettich oder nicht rankender Kapuzinerkresse bepflanzen.
  • Im Herbst den Baum und den Boden vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen.

Vorbeugende Spritzungen beim Austrieb (Wachstumsbeginn):

  • dreimal in 10 Tagen mit Ackerschachtelhalmbrühe oder einem käuflichen Obstbaum-Stärkungsmittel auf Basis von natürlichen Fettsäuren und Pflanzenextrakten
  • oder zweimal in 3 Wochen mit einer Mischung von 2 % Algenkalk und 5 % Brennnesseljauche

 

 

Quellen:
Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag

Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag
www.gartenfreunde.de
www.hortipendium.de

www.uba.de/garten-pflanzenschutz