Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Igel © kwasny221 - stock.adobe.com

Igel

Auf dem Speiseplan des Insektenfressers stehen sowohl sogenannte Schädlinge als auch Nützlinge: Käfer, Engerlinge, Regenwürmer, Schnecken, Tausendfüßler, Spinnen und Raupen. Er trägt dadurch zum natürlichen Gleichgewicht im Garten bei und ist ein ausgesprochen nützlicher Gartenbewohner.

Biologie

In Deutschland beheimatet sind der Westigel (Braunbrustigel Erinaceuseuropaeus) und der seltenere Ostigel (Nördlicher Weißbrustigel Erinaceusroumanicus). Auf einseitigen Feldern findet der Igel heutzutage immer weniger Unterschlupf und Nahrung. So hat er sich zu einem Kulturfolger entwickelt, d.h. er lebt gerne in menschlichen Siedlungen und Gärten.

Die 20 – 30 cm großen Tiere sind Einzelgänger und kommen nur in der Paarungszeit zusammen. Die Weibchen bringen zwischen Juni und September einen Wurf mit 4 bis 5 Jungen zur Welt, die sie 6 Wochen lang säugen. Normalerweise sind Igel dämmerungs- und nachtaktiv, aber im Herbst gelegentlich tagsüber unterwegs um sich genügend Fettreserven anzufressen. Diese brauchen sie um ab Oktober bis spätestens Mitte November in den Winterschlaf zu gehen. Aktiv werden Igel im Frühjahr ab Ende März oder April bei Temperaturen über 10 °C.

Lebensraum

Igel brauchen reich strukturierte Gärten in denen sie tagsüber Unterschlupf finden, versteckt ihre Jungen aufziehen und ungestört überwintern können: Laub- und Reisighaufen, Verstecke unter Totholzstapeln, Trockenmauern und Steinhaufen, Komposthaufen, dichte Wildstrauchhecken und Sträucher sowie hohe Wiesen. Im Herbst sollte man den Garten nicht zu gründlich aufräumen. Besser Laub und Heckenschnitt bis ins wärmere Frühjahr liegen lassen und kompostieren, wenn die Igel ausgezogen sind. Auch unter Gartenhäuschen, Schuppen und Treppen können sich Igel verstecken. Zusätzlich kann man Igelhäuschen bauen oder kaufen und jährlich neu mit Haferstroh polstern. Wichtig ist eine Wasserquelle wie eine Vogeltränke oder ein Gartenteich.
Gefahrenquellen: Mähen von hohem Gras oder unter Hecken, Laubsauger, Verbrennen von Gartenabfällen, Schlagfallen, Rattengift, Schneckenkorn, chemische Pflanzenschutzmittel, steile Teichkanten, Swimmingpools, Kellerschächte, Gruben, Hunde.

Nahrungsquellen

In einem naturnahen Garten finden Igel reichlich Insekten, Würmer und Schnecken. Daneben fressen sie gelegentlich Aas oder Vogeleier. Vegetarische Beikost wie Fallobst, Samen, Nüsse u

nd Beeren wird vor allem im Herbst verzehrt um Gewicht zuzulegen – heimische Sträucher und Obstbäume liefern diese. Da Igel in einer Nacht mehrere Kilometer auf ihrer Nahrungssuche zurücklegen, ist es wichtig, dass Gärten durch Durchschlüpfe im Zaun miteinander verbunden sind.

Hinweise zur Igelhilfe

Viele Menschen sind sich unsicher, wann und wie die niedlichen Gartenbewohner Hilfe benötigen. Die beste Förderung dieses Wildtieres ist ein naturnaher Lebensraum. Das Überwintern in menschlicher Obhut ist normalerweise nicht nötig. Findet man jedoch verletzte/kranke Tiere oder sieht man sehr magere Jungigel im Spätherbst oder Winter, wendet man sich am besten an eine/n Tierarzt/-ärztin oder eine Igelschutzstation. Eine Zufütterung in nahrungsarmen Jahreszeiten zur Unterstützung von Jungigeln ist möglich mit Katzenfutter, Igeltrockenfutter oder ungewürztem Rührei und sollte spätestens mit Einsetzen des Frostes beendet werden. Der geschützte Futterplatz und das Geschirr müssen stets sauber sein.

Quellen:
www.pro-igel.de

www.bund.net
http://darmstadt.bund.net/
www.nabu.de
www.mecklenburg-vorpommern.nabu.de