Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Fledermaus: Großes Mausohr © Sergey Ryzhkov- stock.adobe.com

Fledermäuse

Fledermäuse gehen in der Dämmerung und Nacht auf Jagd und fangen viele Insekten, die von Vögeln nicht erwischt werden. Auf ihrem Speiseplan stehen Nachtfalter, von denen die Raupen einiger Arten (Wickler, Spanner, Eulen) Schaden anrichten können. Außerdem fressen sie Schnaken und Maikäfer, deren Larven ebenfalls Schädlinge sind. Eine Wasserfledermaus kann bis zu 4.000 Stechmücken in einer Nacht vertilgen!

Biologie

Fledermäuse (Microchiroptera) verursacht immer noch vielen Menschen Unbehagen. Dabei ist sie für uns nicht nur vollkommen harmlos, sondern auch ein überaus nützlicher Insektenfresser. In Deutschland leben 25 Arten z.B. der Abendsegler und die Breitflügelfledermaus, von denen alle auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen. Immer seltener finden Fledermäuse geeignete Quartiere zum Ruhen oder Überwintern. Gefährdet werden sie auch durch pestizidbelastete Insekten.

Lebensraum

Als Quartier nutzt die Fledermaus Gartenelemente wie Totholzstapel oder Bäume mit natürlichen Höhlen. Einige Arten leben in Scheunen, auf Dachböden und in Gewölben sowie in Nischen, Fugen und Spalten. Weil diese immer seltener zugänglich sind, gibt es als Ersatz Fledermauskästen im Handel zu kaufen. Oder man greift selbst zur Stichsäge und baut ein Fledermaushotel, z.B. mit Hilfe dieser Anleitung vom NABU. Leben Fledermäuse im Haus kann es sinnvoll sein, sich vor Sanierungsmaßnahmen von Fledermausexperten beraten zu lassen.

Nahrungsquellen

Einen fledermausfreundlichen Garten zeichnen nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen aus, die Nachtfalter anlocken, welche zu den Grundnahrungsmitteln der Fledermaus zählen Empfehlenswert sind je nach Bodenverhältnissen

  • für nährstoffarme Standorte: Nachtkerze, Weiße Lichtnelke, Wegwarte, Nickendes Leimkraut, Echtes Seifenkraut, Gewöhnlicher Dost, Weidenröschen, Fetthennenarten
  • für Gartenboden: Gemeiner Stechapfel, Lerchensporn, Vogelwicke, Staudenphlox, Schnittlauch, Minze, Melisse
  • für feuchtere Standorte: rote Taglichtnelke, Borretsch, Schnittlauch, Ross- und Poleiminze.

Ergänzt wird das Angebot durch eine Hecke mit heimischen Sträuchern und einen naturnah bepflanzten Gartenteich, über dem Fledermäuse auf Jagd nach schlüpfenden Insekten gehen.

Informationen:
Der NABU unterhält eine bundesweite Fledermaushotline unter 030-284984-5000
Quellen:
www.nabu.de
Biologischer Pflanzenschutz im Garten. Otto Schmid, Silvia Henggeler. 10. Auflage 2012. Ulmer Verlag

Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag