Giftfreies Gärtnern

Das Who’s Who im quietschfidelen Garten

 
Wassertonne ©Andrea Schulze - stock.adobe.com

Bewässerung

Für Gartenpflanzen ist kalkfreies Regenwasser das beste Gießwasser. Oft haben Wohn- oder Gartenhäuser, Schuppen oder Garagen bereits Regenrinnen. Einfach eine Abzweigung anschließen und das Wasser in einer Tonne, IBC-Container o.ä. auffangen.

Regenwassernutzung

In einer Gartensaison können bis zu 300 l Gießwasser je m² Dachfläche gewonnen werden. Regentonnen immer abdecken und mit einem Überlaufventil ausstatten. Überschüssiges Wasser kann z.B. in einen Gartenteich oder ein Feuchtbiotop geleitet werden. Die Versickerung des Regens im Garten hält das Wasser im lokalen Wasserkreislauf, unterstützt die Grundwasserneubildung und verringert die Hochwassergefahr.

Die Regenwassernutzung spart demnach nicht nur Geld, sondern ist auch nachhaltig.

Gießregeln

Wasserbedarf: Pflanzen benötigen Wasser fürs Wachstum und geben je nach klimatischen Bedingungen einen Teil wieder über ihre Blätter ab. Diese Wasserabgabe können sie zwar verringern aber nicht ganz stoppen. Bei hohen Temperaturen, niedriger Luftfeuchtigkeit und stärkerem Wind transpirieren sie verstärkt.

Häufigkeit: Zweimal in der Woche intensiv wässern ist effektiver als jeden Tag oberflächlich. Den Boden mind. 20 cm tief durchfeuchten, das sind ca. 10 – 20 l/m². Obstbäume bei Trockenheit mit 30 l/m² versorgen. Nur beim Vorziehen und in Töpfen ist häufiges Gießen Pflicht. Im Gewächshaus muss im Winter auch ohne Bepflanzung gelegentlich gewässert werden, damit die Bodenlebewesen lebendig bleiben.

Wassersparmethoden: Wird die Verdunstung aus dem Boden reduziert reicht einmal wöchentliches Gießen. Dafür eine mind. 5 cm hohe Mulchschicht ausbringen oder regelmäßig oberflächlich Hacken. Humus verbessert die Fähigkeit des Bodens Wasser zu speichern.

Methode: Den Boden gießen – nicht die Pflanzen mit Wasser überschütten! Vor allem Pflanzen die anfällig für Pilzkrankheiten sind (z.B. Tomaten, Gurken) dürfen keine nassen Blätter bekommen. Keinen scharfen Strahl sondern eine Brause einsetzen, um den Boden nicht zu verdichten. Kreis- oder Schwenkregnern verlieren viel Wasser durch Verdunstung und Abdrift. Besser sind Tröpfchenbewässerungssysteme.

Uhrzeit: Morgens oder vormittags gießen, damit wenig Wasser verdunstet. Nie mittags bei starker Sonneneinstrahlung die Pflanzen, insbesondere die Blätter, nass machen, da sie dadurch Sonnenbrand bekommen können. Abendliches Gießen lockt Schnecken an und fördert Pilzkrankheiten, da die Pflanzen nicht abtrocknen.

Wassertemperatur: Das Wasser sollte Umgebungstemperatur haben. Optimal ist deshalb Wasser aus der Regentonne. Leitungswasser stehen lassen, damit sich die Temperatur angleicht.

Durchwurzelung fördern: Nach dem Setzen die Jungpflanzen gründlich angießen, damit sie sich gut verwurzeln. Wenn sie kräftig wachsen zurückhaltend weiter gießen, damit sie ihr Wurzelsystem ausbauen, um sich selbst zu versorgen.

Quellen:
Natur sucht Garten – 35 Ideen für nachhaltiges Gärtnern. Heike Boomgaarden, Bärbel Oftring und Werner Ollig. 2011. Ulmer Verlag

Das große Biogarten-Buch. Andrea Heistinger und Arche Noah. Löwenzahnverlag. 6. Auflage 2016
https://www.gartenfreunde.de/gartenpraxis/gartenpflege/pflanzen-richtig-giessen
http://www.naturimgarten.at/gartentipps/richtig-giessen